TinyWall als Software-Firewall für Windows 11

TinyWall als Software-Firewall für Windows 11

Auch unter Windows 11 ist noch immer eine Software-Firewall wie TinyWall notwendig

Es gibt nahezu keine Standalone Software Firewalls mehr für Windows, die nicht Teil eines größeren Sicherheitspakets sind. Viele Nutzer verlassen sich daher auf die integrierte Windows Defender Firewall. Doch ist das wirklich genug? Die Antwort ist, wie so oft in der IT-Sicherheit: Es kommt darauf an. Für den durchschnittlichen Anwender mag der Basisschutz von Windows 11 ausreichend sein. Aber wer wirklich die Kontrolle über sein System haben und seine Privatsphäre schützen möchte, stößt schnell an die Grenzen der Bordmittel.

Ich erinnere mich hier immer gerne an eine Software-Firewall aus den 2000er Jahren wie z. B. die „Sygate Personal Firewall“, welche es heute natürlich nicht mehr gibt. Auch ist die Nachfrage und das Angebot an Software-Firewalls für Windows – eben aufgrund der integrierten Firewall – massiv zurückgegangen.

Die Tücken der Windows Defender Firewall

Windows 11 bringt eine integrierte Firewall mit, die Teil des umfassenden Windows Defender-Sicherheitspakets ist. Sie bietet einen grundlegenden Schutz, indem sie standardmäßig unerwünschten eingehenden Netzwerkverkehr blockiert. Das ist gut und wichtig. Doch hier kommt der entscheidende Punkt: Für ausgehenden Datenverkehr verfolgt die Windows Defender Firewall eine „Erlauben-Standard“-Richtlinie. Das bedeutet, dass Anwendungen und auch interne Windows-Dienste standardmäßig eine Verbindung zum Internet herstellen können, ohne dass Sie explizit zustimmen müssen oder davon erfahren.

Microsoft begründet dies mit der „Vereinfachung bei der Bereitstellung von Anwendungen“. Für den Normalnutzer mag das bequem sein, aber für sicherheitsbewusste Anwender ist es ein echtes Problem. Potenziell unerwünschte Software oder sogar legitime Anwendungen, die Telemetriedaten senden, können unbemerkt „nach Hause telefonieren“. Die Konfiguration detaillierter Regeln für ausgehenden Datenverkehr ist zwar über die „Erweiterten Sicherheitseinstellungen“ möglich, aber alles andere als intuitiv und erfordert tiefgreifendes technisches Wissen. Hier klafft eine Lücke, die spezialisierte Drittanbieter-Firewalls schließen. Auch wird Windows und Microsoft Office von Jahr zu Jahr „redseliger“, was natürlich auch nicht durch die Windows-Firewall blockiert wird.

Warum eine zusätzliche Firewall unverzichtbar ist

Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Firewall ergibt sich aus dem Wunsch nach echter Kontrolle. Eine dedizierte Software-Firewall bietet eine wesentlich granularere Steuerung, insbesondere über den ausgehenden Datenverkehr. Sie ermöglicht einen „Standard-Blockieren“-Ansatz, bei dem jede Anwendung, die Netzwerkzugriff benötigt, explizit von Ihnen auf eine Whitelist gesetzt werden muss. Das ist der „Zero-Trust“-Ansatz für Ihren PC: Nichts geht raus, was Sie nicht explizit erlaubt haben.

Gerade in einer Zeit, in der Cyberbedrohungen immer raffinierter werden, ist ein mehrschichtiger Sicherheitsansatz unerlässlich. Eine robuste Firewall ergänzt Ihren Antivirenschutz, indem sie den Netzwerkzugriff kontrolliert und unautorisierte Kommunikation verhindert. Sie ist der Türsteher, der entscheidet, was rein- und rausdarf, während der Antivirus sich um die Erkennung und Entfernung bösartiger Dateien kümmert.

Auch im internen Netzwerk kann eine zusätzliche Firewall ein Plus an Sicherheit bei eingehenden Verbindungen bieten.

TinyWall: Der unaufdringliche Wächter für Ihr System im Jahr 2025

TinyWall von Károly Pados ist – eine Freeware-Lösung, die genau die oben genannten Lücken schließt und dabei erstaunlich leistungsfähig ist.

Perfekte Kontrolle über eingehenden und ausgehenden Traffic: TinyWall wurde explizit als „Zwei-Wege-Firewall“ entwickelt, die „sowohl eingehenden als auch ausgehenden Netzwerkverkehr blockiert und kontrolliert“. Bei der Installation blockiert sie präventiv alles (Vorsicht bei Remote-Installation). Sie müssen dann manuell festlegen, welche Anwendungen und Prozesse ins Netz dürfen. Das mag anfangs etwas Aufwand bedeuten, aber es gibt Ihnen die volle Kontrolle und ein unschlagbares Gefühl der Sicherheit. Das Whitelisting ist dabei erstaunlich einfach, oft per Hotkey und Mausklick auf das Anwendungsfenster.

Windows interne Dienste endlich zum Schweigen gebracht: Einer der größten Vorteile von TinyWall ist die Fähigkeit, die Kommunikation von internen Windows-Diensten und sogar Universal Windows Platform (UWP)-Apps zu kontrollieren. Wenn Sie sich jemals gefragt haben, welche Windows-Hintergrundprozesse unnötig Daten senden, können Sie diese mit TinyWall gezielt „stumm schalten“. Die anwendungsbasierte Filterung ermöglicht es Ihnen, selbst spezifische Dienste zu blockieren, die sonst unbemerkt kommunizieren würden.

So gut wie keine Systemressourcen: TinyWall ist ein echtes Leichtgewicht. Sie wird durchweg für ihren minimalen Einfluss auf die Systemleistung gelobt. Mit einem Speicherbedarf von nur etwa 20 KB und ohne die Installation von „Kernel-Treibern oder aufgeblähten Hintergrunddiensten“ werden Sie kaum bemerken, dass sie im Hintergrund läuft. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber vielen „aufgeblähten“ Sicherheitssuiten, welche durch die Installation als Treiber wieder direkt eine eigene Sicherheitslücke darstellen können.

Einstellungen exportieren und importieren (z. B. bei Neuinstallationen): Ein weiteres praktisches Feature ist die Möglichkeit, Ihre Firewall-Regeln und -Einstellungen zu exportieren und bei Bedarf wieder zu importieren. Das ist Gold wert, wenn Sie Ihr System neu aufsetzen oder auf einen neuen PC umziehen. So müssen Sie Ihre mühsam erstellten Whitelists nicht jedes Mal neu konfigurieren.

Weitere Vorteile, die überzeugen:

  • Keine lästigen Pop-ups: TinyWall blockiert unautorisierte Verbindungen stillschweigend. Das verhindert die gefürchtete „Alarmmüdigkeit“, bei der man aus Gewohnheit auf „Zulassen“ klickt.
  • Manipulationsschutz: Ihre Firewall-Regeln sind vor bösartiger Software geschützt.
  • Integrierte Blocklisten: TinyWall kann bekannte Bedrohungen, Werbung und Tracker über Domain- und Port-basierte Blocklisten untergraben.
  • Hosts-Datei-Schutz: Verhindert bösartige Umleitungen durch Manipulation der Hosts-Datei.
  • Echte Freeware: TinyWall ist zu 100 % kostenlos, ohne Werbung, künstliche Einschränkungen oder versteckte Datenerfassung. Ihre Privatsphäre wird respektiert.

Kontrolle ist der Schlüssel

TinyWall bietet auch die Möglichkeit sich alle aktiven Verbindungen komfortabel anzeigen zu lassen. Dabei können gezielt auch aktuell blockierte Verbindungen angezeigt werden, was das Whitelisting natürlich sehr vereinfacht.

Die integrierte Firewall von Windows 11 ist ein guter Anfang, aber sie bietet nicht das Höchstmaß an Kontrolle, das tatsächlich für echte Privacy notwendig ist. Insbesondere die standardmäßige „Erlauben-Standard“-Richtlinie für ausgehenden Datenverkehr der Windows Defender Firewall ist ein potenzielles Sicherheits- und Datenschutzrisiko.

TinyWall hingegen ist eine herausragende Freeware-Lösung, die diese Lücke schließt. Ihre Fähigkeit, den gesamten Netzwerkverkehr bidirektional zu kontrollieren, interne Windows-Dienste effektiv „stumm zu schalten“, dabei extrem ressourcenschonend zu sein und praktische Export-/Importfunktionen zu bieten, macht sie zu einer unverzichtbaren Ergänzung für jeden, der die volle Kontrolle über seine digitale Sicherheit und Privatsphäre unter Windows 11 übernehmen möchte. TinyWall kann problemlos zusätzlich zur Windows Defender Firewall und anderen Softwareprodukten verwendet werden und ersetzt diese nicht. Dabei kommt es auch nicht zu Kompatibilitätsproblemen – ein weiterer Grund warum TinyWall so empfehlenswert ist.

Download

TinyWall kann auf der Seite des Entwicklers (tinywall.pados.hu) heruntergeladen werden.

Ich empfehle TinyWall nur aus dieser Quelle herunterzuladen.

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